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Gemeindeziele

All unsere Wege benötigen Ziele

 

„Wir wollen als Landeskirchliche Gemeinschaft Hof, dass Menschen bei uns Jesus finden, im Glauben wachsen, gerne mit ihren Gaben dienen und miteinander in tragfähigen Beziehungen leben.“

All unsere Arbeit wollen wir immer wieder an dieser Vision messen und auch korrigieren.

Weiterhin bestimmt sich unser Profil vom „Leitbild des Bayerischen Gemeinschaftsverbandes“, zu dem wir gehören.

In einem längeren Prozess haben wir uns im Jahr 2004 Gemeindeziele erarbeitet:

Jesus finden:

Hier geht es um unsere „Mission“ für diese Welt: Wir wollen, dass Menschen bei uns Jesus finden. Wir sind nicht für uns selbst da, sondern für die Menschen in Hof, die Gott noch nicht kennen. Weil Gott sich nach seinen verlorenen Kindern sehnt, wollen wir diesen Auftrag aufnehmen. Gott möchte keine frommen Ghettos! Daran müssen sich auch unsere Veranstaltungen messen lassen:

Können Menschen bei uns Jesus finden?

Wird klar gesagt, worum es geht und wie man eine persönliche Beziehung zu Gott beginnen kann?

Wird das in einer einladenden Weise getan?

Sind Gottesdienste und Kleingruppen menschenfreundlich?

Sind wir offen für neu kommende Personen?

Um dieses Ziel zu verwirklichen…

… sind wir auf Gottes Wirken angewiesen

… muss jeder bei sich beginnen

… müssen wir unsere Arbeit und unseren Umgang ständig hinterfragen und uns gegenseitig weiter helfen

Im Glauben wachsen:

Christ zu werden ist nur der erste Schritt. Als Christ zu leben und im Glauben zu wachsen, gehört genauso zum mündigen Christsein. Oft haben wir die Menschen zwar zu Jesus gerufen, ihnen aber nicht beigebracht, was es bedeutet, unter der Herrschaft Jesu zu leben.

Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe!“ Nicht: Lehret sie wissen, sondern lehret sie halten. Gemeinde Jesu soll ein Ort der Befähigung sein. In ihr sollen Menschen in die Lage versetzt werden, das zu tun, was Jesus geboten hat.

Unsere Veranstaltungen und unsere Gruppen und Kreise sollen so angelegt sein, dass dies möglich wird. Dabei geht es nicht um fromme Leistungen, sondern darum, dass Menschen immer mehr von Gott verändert werden und „zunehmend liebevoller werden gegen Gott und die Menschen“ (Markus 12, 29 – 31).  Denn Menschen, die Christus ähnlicher werden, verändern ihr Umfeld.

Dass wir ein Klima schaffen wollen, in dem Menschen im Glauben wachsen können, heißt nicht, dass wir den Glauben eines Menschen bewerten wollen. Das steht allein Gott zu. Es geht um die Fragen:

Machen Menschen bei uns in der Gemeinde Schritte nach vorne oder nicht?

Wird ihr Leben von Gott her verändert zum Guten?

Haben wir ein Klima, das aufbaut?

Wenden wir die Bibel so auf unser Leben an, dass Menschen in ihrem Glauben gefördert und aufgebaut werden?

Daran wird sich unsere Arbeit immer wieder messen lassen müssen.

Gern mit unseren Gaben dienen:

Nach der Bibel ist das eine Selbstverständlichkeit – in der Wirklichkeit der christlichen Gemeinde oftmals nicht. Zu oft wird die geistliche Verantwortung und der Dienst in der Gemeinde und in der Gemeinschaft an den Pfarrer, Prediger oder Diakon delegiert. Und der Rest der Gemeinde wird dann zu passiven Zuschauern, die vom Spielfeldrand her zuschauen, anfeuern oder auch kritisieren, wenn die Leistung der Feldspieler nicht mehr gefällt.

Aber Christsein ohne den Einsatz der von Gott gegebenen Gaben lässt Menschen verkümmern und macht eine Gemeinde zu einer Monkultur, in der die Vielfalt des ganzen Leibes Jesu fehlt. Gott möchte, dass Menschen ihre Gaben entdecken und im Miteinander der Gemeinde einsetzen – zu ihrer Freunde, zum Aufbau der Gemeinde und zu seiner Ehre.

Darum wollen wir Menschen helten, ihre Gaben zu entdecken, zu entfalten und einzubringen. Darum wollen wir bewusst die Vielfalt um die Beteiligung vieler in unserer Gemeinschaft fördern. Und wir wollen Strukturen schaffen, wo dies möglich wird.

Wichtig ist aber auch die Ergänzung: „gerne“ dienen. Man kann anderen auch dienen allein aus der Pflicht. Oder um sich damit selbst herauszustellen, oder aus einem inneren Zwang heraus… Es ist uns wichtig, dass Menschen erkennen, dass es „Spaß“ macht, sich einzubringen und mitzugestalten – auch, wo es Arbeit oder Herausforderung ist. Und wir wollen, dass Menschen erkennen, dass man dabei auch Fehler machen darf. Aber dass es Gott ehrt, wenn wir das, was er uns anvertraut hat, gern in seiner Gemeinde einsetzen.

Wir wollen, dass Menschen bei uns miteinander in tragfähigen Beziehungen leben:

Jeder Mensch braucht und sehnt sich nach tiefen Beziehungen – und erlebt dennoch ganz oft, wie schwer es ist, sie auch zu leben. Wie leicht geben wir uns mit oberflächlichen Beziehungen zufrieden. Sei es aus Angst vor zu viel Nähe oder weil wir nicht den Mut haben, uns wirklich auf den anderen Menschen einzulassen.

Manchmal erwarten Menschen auch zu sehr vom Anderen, dass er auf ihn zugeht und sich um ihn kümmert. Aber wer Gemeinschaft und Beziehung fordert, zerstört sie. Beziehungen entstehen, wo einzelne Menschen beginnen, den ersten Schritt auf den noch unbekannten und fremden Anderen zuzugehen.

Aber die Bibel fordert uns auf: „Einer trage des anderen Last “ (Galater 6, 2a). Wir sollen uns gegenseitig tragen. Und das fängt immer beim Einzelnen an. Jeder von uns braucht Menschen, die er mittragen kann und von denen er wieder getragen wird. Jeder Mensch braucht wenigstens einige Menschen, denen er wirklich nahe kommt und die ihm nahe kommen wollen.

Wir wollen in unserer Landeskirchlichen Gemeinschaft Menschen ermutigen, sich auf echte Beziehungen einzulassen. Wir wollen ein Klima der Ermutigung fördern und in unseren Kleingruppen und Hauskreisen dafür sorgen, dass jeder, der das möchte, Brüder und Schwestern im Glauben findet, mit denen er echte und tiefe Gemeinschaft erleben kann.

Nicht jeder kann der beste Freund von allen anderen sein. Aber keiner soll übersehen werden im Netzwerk der Gemeinschaft. Wo wir dafür „Räume“ schaffen, nehmen wir Jesus ernst. Denn er hat für seine Jünger gebetet, „damit sie alle eins seien“ (Johannes 17, 21a).